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Burgen und Festungen im Pustertal

Im Pustertal befinden sich sehr viele Schlösser, Burgen und Festungen mit langer und mühseliger Geschichte. Diese alten Gemäuer sind von wunderschönen Berglandschaften, hohen Gipfelspitzen und den prächtigen Dolomiten umgeben. Bei einem Urlaub im Pustertal darf ein Besuch dieser herrlichen Orte einfach nicht fehlen.

Burg Taufers (Ahrntal)

Die Burg Taufers befindet sich in der Nähe von Sand in Taufers im Ahrntal. Sie liegt hoch über dem Dorf und ist von den wunderschönen Bergen dieses Tals umgeben. Die berühmtesten Eigentümer, die dieser Burg auch den Namen gegeben haben, sind die Herren Taufers, die die Festung im 12. Jahrhundert übernommen haben. Als die Familie am Ende des 14. Jh. ausstarb, wechselte das Schloss mehrmals den Besitzer und verfiel im Laufe der Zeit. Im 20. Jh. fanden mehrere Renovierungsarbeiten statt und im Jahr 1977 ging das Schloss in das Eigentum des Südtiroler Burgenverbands über. Die hin- und hergerissene Geschichte des Schlosses ist auch gut an den unterschiedlichen architektonischen Stilrichtungen abzulesen, wie der sichtbare romanische und gotische Stil. Heute kann man den größten Teil der Burg besichtigen und es werden zahlreiche Veranstaltungen organisiert.

Schloss Neuhaus (Ahrntal)

Burg Neuhaus befindet sich in Gais im Ahrntal. Sie wurde im 13. Jh. von den Herren Taufers errichtet und ging später in das Eigentum der Grafen von Tirol über. Im 17. Jh. wurde die Burg zu einem "Pflegerhaus" (Hütte) und im 20. Jh. begannen endlich die Restaurierungsarbeiten. In dieser Burg lebte auch der große Dichter Oswald von Wolkenstein, der hier die “Jetterin von Lanebach”, eines seiner Meisterwerke, verfasste. Während des Zweiten Weltkrieges lebte Ezra Pound mit seiner Familie in der Burg. Heute findet der Besucher hier ein Restaurant, das vom Dorf leicht über einen hübschen Waldweg zu erreichen ist.

 Schloss Bruneck (Kronplatz)

Schloss Bruneck wurde vom Bischof von Brixen Bruno von Kirchberg errichtet, dem der Hauptort des Pustertals auch seinen Namen verdankt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg von mehreren Bischöfen als Sitz genutzt, jeder von ihnen hat die Festung dabei nach seinem persönlichen Geschmack erweitert oder renoviert. Im Jahr 2011 ist die Burg Sitz des fünften MMM (Messner Mountain Museum) geworden, dem Bergmuseum "Ripa". Dieses tolle Museum ist den Bergvölkern auf der ganzen Welt, ihren unterschiedlichen Lebensstilen und ihrer Anpassung an das Leben in den Höhenlagen gewidmet.

Michelsburg (Kronplatz)

Die Michelsburg liegt bei St. Lorenzen in der Nähe von Bruneck. Sie wurde bereits im 11. Jh. im romanischen Stil gebaut, ist aber dennoch nicht die älteste Burg des Tals. Nach der Gründung der Stadt Bruneck setzen die Grafen von Görz besonders die Michelsburg und die Ortschaft St. Lorenzen, um ein gewisses Gleichgewicht zur Stadt Bruneck darzustellen, die damals stark im Aufschwung war. Die Michelsburg war lange auch Sitz des Gefängnisses und des Gerichts, wo die Grafen von Görz Gerechtigkeit sprachen. Heute befindet sich die Burg im Privatbesitz.

Herbstenburg (Hochpustertal)

Die Herbstenburg liegt in Toblach und wurde im 16. Jh. von den Brüdern Kaspar und Christoph Herbst erworben, die der Burg auch den Namen gaben. Mehrmals, im Jahre 1508 und 1511, diente die Herbstenburg als Hofquartier für Maximilian I. von Habsburg, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Graf von Tirol. Heute ist das Schloss im Besitz der Grafen Bossi-Fedrigotti und leider nur noch von außen zu besichtigen.

Schloss Rodenegg (Gitschberg Jochtal)

Schloss Rodenegg liegt am Anfang des Pustertals in der Nähe von Mühlbach. Das Schloss wurde im 12. Jahrhundert von Friedrich I von Rodank erbaut. Im 16. Jahrhundert ging es in den Besitz der Familie des bekannten Minnesängers Oswald von Wolkenstein über, der es renovierte und erweiterte. Noch heute ist das Anwesen Besitz seiner Nachkommen. Das Schloss beherbergt ein Museum, während ein Teil sogar noch bewohnt wird. Im 20. Jh. ist ein mittelalterlicher Freskenzyklus aus dem 13. Jh. entdeckt worden, der die Sage des Ritters Iwein erzählt.

Mühlbacher Klause (Gitschberg Jochtal)

Die Mühlbacher Klause wurde im 12. Jh. von den Herren von Rodenegg errichtet und ging dann in das Eigentum der Grafen Görz über. Als die Kinder von Meinhard I von Tirol-Görz das Land ihres Vaters aufteilten, wurde die Klause zur Zollstation. Im 15. Jh. wurde die Klause erweitert und im Jahr 1809 von der französischen Armee schwer beschädigt, seitdem befindet sie sich im Verfall. Im 20. Jh., nach der Verlagerung der Straße außerhalb der Mauern, wurde mit der Restaurierung der Festung begonnen. Der höchste Turm ist der Kaiserturm, wo Maximilian I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Graf von Tirol, zeitweise wohnte. In der Nähe der Burg befindet sich ein Denkmal, das an die Feuertaufe der Tiroler Kaiserjäger erinnert.